Wie schon im letzten Post angekündigt, ist nun eine zweite Version des Toaster-Sweaters #1 in meinem Kleiderschrank eingezogen und zwar aus Nicki!
Samt, bzw. Nicki sieht man ja zur Zeit häufig. Der Unterschied zwischen den beiden Stoffarten ist übrigens, dass Samt ein Webstoff ist. Folglich also nicht dehnbar. Nicki dagegen ist gewirkt, also dehnbar.
Das letzte Mal, als ich Nicki anhatte, war ich wahrscheinlich elf oder zwölf. Da besaß ich einen Schlafanzug aus Nicki! Die Jahre danach wäre ich nie auf die Idee gekommen, einen Pullover aus Nicki zu tragen, aber momentan gefällt mir die Mischung aus kuschlig-gemütlich und edel ganz gut.
Über das Schnittmuster habe ich hier schon berichtet. Deshalb habe ich dazu nicht mehr viel zu sagen…
Aber ich habe ein paar Tipps zum Nähen mit Nicki-Stoff:
1. Achtet beim Zuschneiden darauf, dass der Stoff eine Richtung hat. Das Flor streicht sich in die eine Richtung glatt und fühlt sich in die andere Richtung gestrichen rau an. Die Schnittteile sollten alle die gleiche Richtung haben! Ich habe den Stoff so zugeschnitten, dass sich der Flor von oben nach unten glatt streicht.
Nach dem Nähen (natürlich!) und während ich gerade diesen Blogpost schreibe, bin ich auf die Idee gekommen, mal nachzulesen wie man es denn eigentlich wirklich macht und habe folgendes gefunden: „Nicki wird immer gegen den Strich zugeschnitten: Wenn Sie am fertigen Kleidungsstück von oben nach unten streichen, sträuben sich die Härchen.“ (Burda)
Naja, was soll ich sagen…es scheint also beides zu funktionieren!? Oder ist das nicht auch ein Stück weit kreative Freiheit?! Und wenn nicht, dann halt beim nächsten Mal…
Wie dem auch sei, kommen wir zu Punkt zwei:
2. Beim Nähen achtet darauf, dass sich die Stofflagen nicht gegeneinander verschieben. Gerade wenn man rechts auf rechts näht, dann greift der Flor ineinander und die Stofflagen verrutschen gerne etwas. Ich habe ein bisschen am Differential-Transport meiner Overlock gespielt und den Stoff immer wieder zurecht gezuppelt und dann ging das eigentlich ganz gut. Mit meiner normalen Nähmaschine hätte ich da vielleicht mehr Probleme gehabt.
(Auch dieser Punkt erhebt keinen Anspruch auf professionelle Korrektheit! 😉 )
3. Vorsicht beim Bügeln! Am besten bügelt man Nicki-Stoff von links und mit wenig Druck. Die rechte Seite kann man gut auf ein Frotteehandtuch legen. So verhindert man, dass man die Härchen platt bügelt!
Da der Toaster-Sweater #1 ausschließlich Bündchen als Abschlüsse hat und man ihn somit komplett mit der Overlock nähen kann, empfand ich das Schnittmuster als optimales Startprojekt, um sich an das Nähen mit Nicki heranzutasten!
Nur Mut und viel Erfolg, falls ihr es auch probieren möchtet!
Stoff: Nicki aus Bio-Baumwolle von Lebenskleidung
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